Dienstag, Februar 14, 2006

Der Bauantrag

Wie soll es anders sein ?!!? Hier gab es so viele kleine Probleme, dass ich sie schon vergessen habe (oder verdrängt ?!).
Es fängt damit an, dass ich meinen Sachbearbeiter natürlich persönlich kennen lernen möchte. Dann kann man ja alles einfacher und schneller klären...
Selbstredend ist es eine Teilzeitkraft, die ich trotz Schichtdienst kaum antreffen kann. Die Kollegen sind auch sehr freundlich und lassen mich gerne mal ne Viertelstunde warten, während sie private Telefongespräche führen, um mir dann zu sagen:
"Nee, nee - Fr.X hat doch schon Feierabend !!" (11.30 und 14h - schönes Wetter)
"Dafür bin ich nicht zuständig..."
"Sowas geht bestimmt nicht !!"
"Fr.X ist gerade zu Tisch."
Macht echt keinen Spass !! Und wenn man einen grossen Dachüberhang haben möchte, denn nur mit dem sieht ein Blockhaus gut aus und hat einen prima Fassadenschutz, dann kann man das Problem ziemlich oft haben.
Da mein Grundstück ziemlich klein ist und grundsätzlich Dachüberhänge über 50cm nicht mehr als untergeordnet gelten, werden sie grenzabstandsrelevant. (Tolles Fachchinesisch !! Habe mir das auch laaange erklären lassen)
Die Lösung des Problems sah denn wie folgt aus:
"Da kann man nix machen - das Grundstück ist zu klein."
"Das weiss ich !! Kann man gar nix machen ?!?"
"Doch !! Sie müssten das Haus höher bauen, dann tritt §0815 Absatz 4711 in Kraft und auf die Ebene projeziert minus den X-Faktor und die Blabla Bla..."
"Das geht leider nicht. Wie stellen sie sich das vor ?!?! Nen Hochhaus darf ich auf das Grundstück quetschen, aber der Überhang bei meiner kleinen Hütte könnte vielleicht jemanden stören ?!?"
"Ja - ist schon blöd, oder ?!?"
Ab zum Chef, nochmal erklären lassen. Dummerweise hat sie Recht :o(
In Niedersachsen und sonstwo ist das alles kein Problem, aber in der Region Hannover hat jemand vergessen einen blödsinnigen Absatz zu streichen.
Dann kommt ein lustiges Gespräch mit Cheffe:
"Mit diesem Paragraphen hat man nur Ärger. Sie sollten sich den Architekten von diesem Riesenbau in ihrer Nähe zulegen - der hat fantastisch getrickst !!"
"Von dem Reichstag ?!?" (So wird das Teil genannt...)
"Genau !! Sehen sie mal, was die da gemacht haben."
Stunden vergehen... Und ich lerne, dass 2 Personen in einem 300m² Haus mit Fahrstuhl unter der Kuppel rechtlich nur die Hälfte angerechnet bekommen, da zB. einige Räume 1cm zu niedrig sind. Super !!
Ist ja auch interessant, aber eigentlich will ich doch nur meinen Dachüberhang...
Die können da so´nen Bunker hinbauen und bei mir geht nix ?!?!
Nach 2 Wochen, unzähligen Telefongesprächen und vergeblichen "BitteBitte"-Terminen kommt meiner Sachbearbeiterin dann die geniale Idee:
"Wir könnten eine Befreiung beantragen."
"Wo ist der Haken ?!?"
"Ist nicht billig !!"
"Das heisst ?!?"
"Hmmm, mal sehen, Pi mal Daumen minus Grenzabstand mal Verarschungszuschlag macht das 312Euro."
"Sofort machen !! 312Euro ?!? Schlechter Witz, das habe ich in letzter Zeit fürs Telefonieren und Sprit (jeglicher Form) ausgegeben, um die Sache hinzubiegen !!"
Mit Kohle geht also immer noch alles !! Wieso nicht gleich so ?!?!
Pünktlich im November ist der Bauantrag dann genehmigt - Eigenheimzulage ich komme...

3 Comments:

At 15/2/06 23:28, Blogger Amtmann said...

Ist die Sachbearbeiterin Beamtin?

 
At 16/2/06 16:08, Blogger Onkel Thoms Hütte said...

Weiss ich nicht !! Aber mir ist so... (Naja - als Teilzeitkraft wird sie es wohl nicht sein, oder ?!)

 
At 16/2/06 21:15, Blogger Amtmann said...

Die Veranlagung dazu hat sie jedenfalls...

 

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